LR : ...ich frag mich nur, warum EH und NK einen nach anzahl und dauer auffallenden umfang von telefonaten ( an die hundert bzw" es können auch 80 gewesen sein ") , beginnend mit einem von EH ganz präzise "festgehaltenen " datum 26. okt 2006 zugestehen , wobei sie doch aufgrund der von ihnen bzw ihren anwaltlichen vetretern genommenen akteneinsicht davon ausgehen konnten, dass die rufdaten des EH nur bis 7. sept 2006 erfaßt worden sind !
Welche Akteneinsicht?
Die waren doch beide Zeugen, da wäre doch keinem der Anwälte, pardon, Rechtsvertretungen Einsicht gewährt worden.
Außerdem kann ich mich jetzt gar nicht erinnern, dass EH 2006 bereits eine Rechtsvertretung hatte.
Natascha hat die Anrufe von sich aus nie freiwillig erzählt. Aber EH konnte nicht sicher sein, was die Polizei wirklich weiß, Natascha hatte auch die Befürchtung, dass ihre Telefongespräche abgehört werden:
IBK S 77
"Zu den Telefonkontakten zwischen Ing. Ernst H. und Natascha K. wurde im Abschlussbericht angemerkt, dass Natascha K. weder bei ihrer Einvernahme vom 15.10.2009 noch am 13.11.2009 von sich aus angegeben habe, dass sie nach ihrem Freikommen am 23.8.2006
zu Ing. Ernst H. Kontakt hatte. Erstmals bei der Verhandlung am 18.7.2009 im Landesgericht für Strafsachen Wien sei durch Ing. Ernst H. selbst bekannt geworden, dass er von Natascha K. nach ihrem Freikommen angerufen worden sei. Bei seiner Beschuldigtenvernehmung habe er angegeben, erstmals am 26.10.2006 von Natascha K. auf dem Festnetzanschluss seiner Veranstaltungshalle angerufen worden zu sein und ein ca. fünfstündiges Gespräch mit ihr geführt zu haben. Nach den Angaben des Ing. Ernst H. habe er mit Natascha K. seit ihrem Freikommen an die 100 Telefonate geführt. Sie hätten sich nie mit Namen
angesprochen, weil Natascha befürchtet habe, dass sie abgehört werden, und ihm bekannt gewesen sei, dass es der Polizei möglich sei, wenn ein Reizwort, zB Schnee, gesagt werde, ein Gespräch automatisch aufzuzeichnen. Dazu wurde im Abschlussbericht bemerkt, dass demnach die Aussage zulässig sei, dass diese Telefonate konspirativ geführt worden seien."
Wenn die beiden sich abgesprochen hätten, gehörte schon eine Riesenportion Dummheit dazu der Polizei zu erzählen, dass sie sich nicht mit Namen angesprochen hätten.
Ich denke, sie haben sehr wohl in den Telefongesprächen gegenseitig abgetastet: "Was weiß der Andere?". Dabei haben sie sich jedoch gegenseitig nicht vertraut. EH hatte ja Angst, dass Natascha ihn zu Unrecht belasten könnte und Natascha hat ihre Schwester gefragt ob sie auch glaubt, dass der Ernstl sie kennt.
Das Treffen im Juli bei der Halle ging meiner Meinung nach wirklich von Natascha aus, denn sie wollte damals schon wissen, ob der EH etwas von ihr weiß und im Falle einer Flucht ihre "Version" gefährden könnte. Das musste sie abchecken.
EHs ursprüngliche Verantwortung vor der Polizei und die Situation vor der Halle waren daher Auswüchse der
nicht abgesprochenen und
nicht geplanten Situation.
Ob sich Priklopil in den 6 Stunden von EH zu jemand anderen bringen liess oder jemand anderer zugestiegen ist, kann ich nicht sagen.
Dass EH von Priklopil etwas bekommen hat (PC, Sonstiges) scheint mir hingegen sehr wahrscheinlich.
Hier ist auffällig, dass die WEGA nur den Befehl hatte, die Halle auf Personen zu durchsuchen. Auf verbrachte Gegenstände wurde nicht durchsucht. - Dies hat auch CI Wipfler kritisch angemerkt, eine für sie völlig unverständliche Aktion.