Eine Mehrdeutigkeit stellt m.E. auch die Wortwahl "ich kenne keine Namen" dar, und ich habe schon oft darüber gegrübelt, was sie wohl damit sagen wollte. Auf die Frage, ob sie mehrere Personen wahrgenommen habe, würde man eher antworten, nein, da sei niemand sonst gewesen - also zugeschnitten auf Einzeltäter, was ja - nehmen wir mal eine - äh - verschwörungstechnische Konstruktion des Wiederauftauchens an - die einzige klare erwünschte Antwort gewesen wäre.
Und die hätte sie mit Sicherheit, wenn sie gewollt hätte, verbal eindeutig geschafft.
Aber nein. Nk findet eine auffallende Satzkonstruktion dazu. Sie bestätigt damit gleichzeitig, daß sie niemanden auffliegen lassen wird und fordert unterschwellig ganz klar weitere Fragen dazu ein.
Wenn ich an die Geschichte mit dem Holzsplitter denke, scheint es mir durchaus denkbar, daß sie ganz bewußt sich einerseits an Spielregeln zum Schutz wessen auch immer halten, anderseits auch die Spur für ein Aufdecken der Mitschuldigen am Verlust ihrer Mädchenjahre offen halten wollte.
Ich sehe auch, daß dieser Satz immer wieder auftaucht und diskutiert wird, also scheint es nicht nur mir so zu gehen. Er ist einfach nicht passend - ähnlich wie Mitlesers Auflistung aus dem Buch.
Und zu Mitleser, wegen der Farbe Lila - wenn das ihre Lieblingsfarbe wäre, dann hätte es dazu schon irgendeine belanglose Erwähnung gegeben = Vlt aber auch nur untergegangen. Wozu aber das lila Kopftuch wichtig war, finde ich auch übrlegenswert, zumindest am Rande.
Ich habe jahrzehntelang analytisch gearbeitet und aus langer Erfahrung gelernt, daß die unwichtig scheinenden Winzigkeiten häufig den Zugang zu vorher ungeahnten Zusammenhängen darstellen.

Und dazu - ich liebe Gartenarbeit , dabei läßt es sich wunderbar grübeln, während sicher Sinnvolles geschieht - fiel mir ein bestimmtes Unkraut ein, das jeder Gartenbesitzer kennt: zieht man sanft und beharrlich an einem kaum sichtbaren Zipferl der Quecke (österr. "Baier")oder Giersch u.dgl., und unterstützt mit ebenso bedachtsam-beharrlichem Nachgraben, dann kommt ein meterlanges unterirdisches Geflecht zum Vorschein, und immer, wenn ich so ein Nest ausgehoben habe, überkommt mich tiefe Befriedigung darüber, daß ich das Zipferl nicht übersehen habe.
Naja, Stirn runzeln und belächeln ist schon ok, ich schreib das trotzdem...